DIE BALLERINA, DER OPERNBALL UND DAS GOLDENE KLEID, DESSEN FARBE ZU EINER FARBE DER HOFFNUNG WURDE. Die Auktion eines Abendkleides und ein Spendenaufruf zur Unterstützung junger Tänzerinnen und Tänzer an der Ballettschule Charkiw in der Ukraine. Es wird allgemein gesagt, dass die Farbe Grün die Farbe der Hoffnung ist, aber aus irgendeinem Grund entschied sich die Ballerina Aleksandra Liashenko, die in Charkiw, einer vom Krieg in der Ukraine ebenfalls betroffenen Stadt, geboren wurde, am Opernball ein goldenes Kleid des österreichischen Labels Tiberius zu tragen. Mit diesem Kleid wird nun die Farbe Gold ebenfalls zu einer Farbe der Hoffnung …   Nachdem Marcos Valenzuela, der Designer des Kleides, die Tänzerin getroffen und die Gelegenheit hatte, mit ihr über den Krieg und die aktuell schwierige Situation der Balletttänzerinnen und -tänzer in Charkiw zu sprechen, machte Marcos, der in seiner Jugend auch Tänzer war, Aleksandra Liashenko den Vorschlag, ein gemeinsames Projekt zu starten: Tiberius spendet das Kleid zur Versteigerung, um so Spenden für die Ballettschule in Charkiw zu sammeln, in der Liashenko als Kind Ballett studierte.   Das letzte Mal, dass Aleksandra Liashenko ihre Heimatstadt und ihre Schule besuchte, war im Jahr 2019. Damals gingen die Primaballerina und ihre Lehrerin und Direktorin der Ballettschule, Frau Natalia Rzevskaya, stolz durch die Räumlichkeiten der Schule und erinnerten sich an die Tage der Kindheit von Liashenko.    Heute, vier Jahre später, begleiten Melancholie und Traurigkeit diese Erinnerung. Seit mehr als einem Jahr des Angriffskrieges in der Ukraine werden neben dem traurigen Verlust vieler Menschenleben Tag für Tag auch die Träume und die Möglichkeit vieler junger Talente, an Tanz- und Kunstschulen entdeckt zu werden, zerstört.   Seit Kriegsbeginn hat sich die Schule stark verändert und die Menschen dort leben in ständiger Angst und Unsicherheit. Je nach Bombenschaden an der Elektro- und Heizungsanlage, erwartet die kleinen Tänzerinnen und Tänzer eine kalte und/oder dunkle Klasse.   Die staatlichen Subventionen für den Unterhalt der Schule wurden aufgrund der durch den Krieg verursachten Kosten gekürzt. Deshalb sollen die Erlöse aus der Versteigerung dieses goldenen Kleides zum Fortbestand der Charkiwer Ballettschule beitragen. Die Versteigerung des Kleides ist nur der Beginn eines größeren Hilfsprojektes, das Liashenko und Valenzuela entwickeln, um der Schule nachhaltiger zu helfen.   „Aus bekannten Gründen sind mir diese Auktion und dieses Projekt wichtig, denn als Ukrainerin, die in einem anderen Land lebt, möchte ich zumindest aus der Ferne für meine Landsleute da sein“, sagt Aleksandra Liashenko. Sie fügt hinzu: „Es ist schwer für uns abzuschätzen, wie viel Geld wir durch diese Auktion sammeln können. Die Erwartungen sind hoch, wir hoffen auf eine große Summe, um den jungen Talenten in Charkiw helfen zu können. So wie ich die Möglichkeit hatte, eine Ausbildung und ein Leben in Frieden zu haben, ist es mein tiefster Wunsch, dass auch die nächsten Generationen von Tänzerinnen und Tänzern in meinem Land ein Anrecht darauf haben."    Der Erlös aus der Kleiderauktion wird als erster Schritt zur Deckung der Verpflegungs- und Studienkosten in den Sommermonaten verwendet, wenn die jungen Tänzerinnen und Tänzer schulfrei haben und den ganzen Tag in der Ballettschule verbringen werden.   Aleksandra Liashenko, seit drei Jahren Solistin der Wiener Staatsoper, und Marcos Valenzuela, Designer des Modelabels Tiberius, trafen sich in Vorbereitung für den Opernball 2023 im Couture Salon. Der Couture Salon ist eine Veranstaltung, ins Leben gerufen von der ehemaligen Opernball-Organisatorin Desirée Treichl-Stürgkh und seit 2023 von Liane Seitz kuratiert und organisiert, zu der nationale Modedesigner eingeladen werden, um die Balletttänzerinnen für den Wiener Opernball einzukleiden.   „Red Carpet-Mode und insbesondere Abendkleider haben immer eine Konnotation von Oberflächlichkeit und Banalität, und in gewisser Weise sind sie es auch. Für mich als Designer und allgemein als Teil der DNA von Tiberius war es während dieser mehr als dreißig Jahre auf dem Markt seit unserer Gründung wichtig, dass Mode und die Projekte, die wir machen, unter anderem eine Tiefe haben und irgendwie einen Wert in der Gesellschaft beitragen“, sagt Designer Marcos Valenzuela.    Über seine gemeinsame Arbeit mit Liashenko sagt Valenzuela: „Nachdem ich Aleksandra getroffen und die Gelegenheit hatte, mir die Schwierigkeiten anzuhören, mit denen die Ballettschule in Charkiw derzeit konfrontiert ist, war ich inspiriert von Aleksandras Wunsch, den Schülern dieser Schule Hoffnung zu bringen. Aleksandra wurde dort zu der großartigen Tänzerin ausgebildet, die sie heute ist. Ich fühlte den Impuls aus der privilegierten Realität, in der ich lebe, diese Auktion durchzuführen und Aleksandra vorzuschlagen, sich zusammenzutun und zu versuchen, etwas zu bewirken.“   Das goldene Kleid, das Aleksandra Liashenko am Opernball trug, ist ein Unikat und wird ab dem Internationalen Kindertag, dem 1. Juni, bis einschließlich 11. Juni 2023 auf der Plattform eBay versteigert. Informationen zum Auktionslink finden Sie auf der Tiberius-Website. Um das Projekt etwas detaillierter zu verfolgen, gibt es die Möglichkeit, weitere Informationen auf den Instagram-Seiten von Liashenko, Valenzuela und Tiberius zu finden.   Die Primaballerina und der Designer hoffen, diese Auktion so publik wie möglich zu machen und damit den jungen Tänzerinnen und Tänzern Hoffnung und der Ballettschule in Charkiw finanzielle Entlastung zu bringen.   Über die Ballettschule Charkiw (Kharkiv)    Die Einzigartigkeit der Charkiwer Ballettschule liegt in dem enormen Umfang der Bühnenpraxis des Charkiwer Kinderballetttheaters. Sie ist bekannt dafür, eine außergewöhnliche Atmosphäre der Kreativität und des Eintauchens in das Theaterleben von einem jungen Alter an zu schaffen. Vor dem Krieg besuchten 900 Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren die Schule. In den 65 Jahren des Bestehens der Schule, die sich von einem kleinen Studio am Theater zu einer großen Bildungseinrichtung entwickelt hat, haben viele Kinder die Schule absolviert. Unter den Absolventen sind viele weltberühmte Stars und mehr als 1000 Balletttänzerinnen und -tänzer, die auf den verschiedensten Bühnen der Welt auftreten.   Nach dem Beginn der militärischen Invasion in der Ukraine wurde Charkiw schwer verwüstet, mehr als 200 Bildungseinrichtungen wurden zerstört. Zwei Drittel der Schulkinder verließen die Stadt. Heute kehren die Menschen zurück. Trotz des anhaltenden Krieges ist die Schule ein Zentrum für die Kreativität der Kinder. Es sind nur wenige Kinder, aber sie üben jeden Tag, denn Zeit und Beständigkeit sind beim Ballett wichtig. Der Staat hat die Finanzierung der Schule fast eingestellt, weil der Krieg die Wirtschaft zerstört hat und enorme finanzielle Aufwendungen erfordert. Finanzielle Unterstützung für solche kulturellen Projekte ist eine Investition in die Kultur und damit in die Zukunft.     Fotocredit der Fotos von Aleksandra Liashenko und Marcos Valenzuela: Marian Furnica Special Thanks an die Foto-Location: Wiener Staatsoper Fotocredit der Fotos der Tänzerinnen und Tänzer: Charkiwer Ballettschule