NACHBERICHT: Seitenweise Fullhouse beim Kick-off von „Hurra, wir lesen noch …“ Die Protagonistinnen Lilian Klebow und Teresa Vogl wollten die Premiere für buchbegeisterte Leser:innen eigentlich auf der MQ Sommerbühne des größten Kulturareals Europas unter freiem Himmel feiern, aber das Wetter spielte nicht mit. Davon ließen sich jedoch prominente Gäste wie Schauspielerin Petra Morzé, Solotänzerin des Wiener Staatsballett Rebecca Horner, Aktivistin Nunu Kaller, Regisseurin und Autorin Beate Thalberg u. v. m. nicht abhalten. Im Gegenteil – mit den barocken Suiten war der perfekte Rahmen für reichlich Lesestoff gefunden. Die fünf vorgestellten Bücher*, die von Lilian Klebow und Teresa Vogl in einer unterhaltsamen Doppelkonferenz vorgestellt wurden, sollen Frauen (und auch Männer) dazu ermutigen, sich täglich mit wachem Geist und proaktiv gegen die gefährliche Zwangsberieselung und Fülle an nutzlosen Inhalten jeglicher Diskriminierung und Ausgrenzung zu wehren, und dadurch Fake von Fakt besser unterscheiden zu können. Analoges Lesen sowie das gegenseitige Empfehlen von wertvoller Literatur mit mutmachenden Botschaften, die der patriarchalischen Struktur mit Intellekt, Ideenreichtum, wissenschaftlichen Erkenntnissen, aber auch mit viel Humor auf den Zahn fühlen, versteht sich als sanfte feministische Revolution. *)  Die Doppelte Frau / Beate Thalberg, MOLDEN. (Autorin anwesend) Die Wut, die bleibt / Mareike Fallwickl, ROWOHLT Die Erschöpfung der Frauen / Franziska Schutzbach, DROEMER Das Ende der Ehe / Emilia Roig, ULLSTEIN Was Männer kosten / Boris von Heesen, HEYNE MQ Direktorin Bettina Leidl freute sich besonders über den regen Zuspruch, ist doch die Kunstform der Literatur im MQ mehr als willkommen. „Der Leseturm, wie ihn das Architekturbüro Ortner & Ortner seinerzeit für das MuseumsQuartier entworfen hatte, wurde ja nie umgesetzt, umso schöner, dass jetzt mit dem Female Empowerment Leseclub ein würdiges Lesezeichen im MQ gesetzt wird.“ Bettina Leidl, Direktorin MQ „Für mich ist der Juni ein Event- und Moderationsmarathon und es war eine große Herausforderung, mich für die Lesung neben dem straffen Terminkalender vorzubereiten, aber ich bin so überwältigt von dem Zuspruch, dass ich heute energiegeladen und glücklich heimgehe und im Geiste schon an unsere nächste Lesung denke – Hurra!“  Teresa Vogl, Moderatorin „Als ich  mich heute im Kaffeehaus vorbereitet und die letzten Textstellen markiert habe, hat mich ein junger Mann angesprochen. Er hätte mich nun seit zwei Stunden beobachtet, wie ich vertieft und konzentriert gelesen habe, dass er unbedingt wissen wollte, was es damit auf sich hat. Ich habe ihn spontan eingeladen und heute ist er mit seiner Freundin da. Was gibt es Schöneres für den Start unseres Buchclubs, der Männer und Frauen gleichermaßen motivieren soll!“ Lilian Klebow, Schauspielerin „Es ist eine Wohltat und ich genieße diese Auszeit für mich. Den beiden zuzuhören war so bereichernd! Und wenn ich je ein Buch schreiben sollte, möchte ich, dass es Lilian Klebow vorliest. Ihre Stimme ist einfach wunderbar!“ Rebecca Horner, Solotänzerin Wiener Staatsballett Buchclubs unter Frauen haben eine lange Geschichte, so wie zum Beispiel in Österreich und Deutschland im 19. Jhdt., oft ausgehend von der Sozialdemokratie, um den durchgehend bildungsbenachteiligten Frauen Zugang zu Büchern zu verschaffen. Am Ende dieser Bemühungen stand das von den Frauen erzwungene Wahlrecht 1919. „Das ist so eine schöne Initiative und die beiden haben das so toll, charmant, kompetent und einladend gemacht. Großes Danke, dass ich dabei sein konnte – ich liebe Bücher!“ Petra Morzé, Schauspielerin Im Anschluss lud Bettina Leidl zu einem Empfang mit kulinarischen Häppchen by Café Leopold, Sekt von Sektkellerei Kattus und Snacks von Kelly´s. Und gemäß dem Motto MQ goes Green verbreitete der Blumenschmuck von zweigstelle atelier auch indoor reichlich Gartenflair und einen herrlich frischen Frühlingsduft. ABOUT  Hurra*, wir lesen noch... Analoges Lesen sowie das gegenseitige Empfehlen von wertvoller Literatur mit mutmachenden Botschaften und Inhalten, die der patriarchalischen Struktur mit Intellekt, Ideenreichtum, wissenschaftlichen Erkenntnissen, aber auch mit viel Humor auf den Zahn fühlen, versteht sich als sanfte feministische Revolution.  * Hurra ist laut Duden ein Ausruf der Begeisterung, des Beifalls. Ein positiv besetzter Schlachtruf, der Mut machen soll und gleichzeitig eine Aufbruchstimmung impliziert. Das Wortspiel mit dem Bestseller „Hurra, wir leben noch“ von Mario Simmel ist eine weitere Komponente und schafft den Bezug zum Lesen und zusätzlichen Impact. Mario Simmel war ein österreichischer Schriftsteller, der mit seinen Romanen, die sich oft mit zeitgeschichtlichen Themen auseinandersetzten, ein Millionenpublikum erreichte. Er wäre heuer 100 Jahre alt geworden.